die Methode

Die Psychoanalyse ist eine von Sigmund Freud begründete und bis heute stets weiterentwickelte Methode zur Erkundung unbewusster seelischer Vorgänge. Erkenntnisse aus der Säuglingsforschung, Bindungstheorie, Psychotraumatologie, aber auch neuropsychoanalytische und sprachtheoretisch-linguistische Ansätze haben das Forschungs- und Anwendungsspektrum der Psychoanalyse inzwischen erheblich ergänzt und modifiziert. In der vergleichsweise langen Geschichte psychoanalytischen Behandelns und Forschens ist ein breiter Fundus differenzierter Wissensbestände entstanden, der auf einer dreidimensionalen Auffassung der menschlichen Natur gründet: des Biologisch-Körperlichen, des Psychologischen und des Sozialen. Auf Grund der ständig wachsenden Erkenntnisse darüber, wie vielschichtig die Ursachen und Hintergründe menschlichen Leidens sind, versteht sich die derzeitige Psychoanalyse als mehrdimensional und multiperspektivisch.
Die Psychoanalyse beruht auf der Erfahrung und Erkenntnis, dass unbewusste Prozesse wesentlich unser Erleben, Denken und Fühlen beeinflussen. Diese unbewussten Kräfte führen manchmal zu einem leidvollen Befinden, das sich weder durch Ratschläge und Hilfestellungen von Verwandten oder Freunden noch durch das Studium von Fachliteratur oder durch entschlossene Willensanstrengung verändern lässt. Dieser Leidenszustand kann sich in Form deutlicher Symptome zeigen wie z.B. Angstzuständen, Depressionen, Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen, Süchte, Selbstbeschädigung, Gefühle des Unbehagens und der Unzufriedenheit, Orientierungs- und Ziellosigkeit, körperliche Beschwerden, Unruhe, Antriebsschwäche, Lustlosigkeit oder als wiederholt unglückliche Beziehung sowohl zu Menschen als auch zur Arbeit.
In der psychoanalytische Behandlung und Therapie geht es darum, immer mehr Bewusstheit über sich selbst und über die eigenen, bislang unterdrückten Vorstellungen, Wünsche und Gefühle zu erlangen,  Symptome und Gefühlszustände zu verstehen, ihren Sinn zu erkennen und Veränderungen einzuleiten, die es ermöglichen, das eigene Leben befriedigender und selbstwirksamer zu gestalten.
In einer geschützten Atmosphäre kann es für den Patienten möglich werden mit dem Analytiker eine neue Beziehungserfahrung zu machen in der die Symptome, die bis dato unverständlich waren eine Bedeutung bekommen und so verstanden werden können.
Indem Unbewusstes bewusst wird, lernen wir uns besser kennen und erlangen dadurch eine innere Freiheit, die es erlaubt, sich nach eigenen Vorstellungen und Wünschen zu verändern, die Genuss- und Leistungsfähigkeit zu stärken und die Beziehung zu sich selbst und anderen autonomer und befriedigender zu gestalten.